Landtagswahl 15. Oktober 2017 – was tun?

Landtagswahl 15. Oktober 2017 – was tun?

Die nieder­säch­sis­chen Lan­desregierun­gen der let­zten vierzehn Jahre haben aus Sicht der Beratungslehrkräfte stark ent­täuscht. CDU und FDP haben 2004 durch die Stre­ichung von zwei Anrech­nungsstun­den unsere Beratungska­paz­itäten zum Schaden der Schü­lerin­nen und Schüler des Lan­des um 40% reduziert. SPD und Grüne haben den Kahlschlag nicht weit­er fort­ge­set­zt, ihn aber auch nicht rück­gängig gemacht.
Wenn man die Aus­sagen des Wahl­pro­gramms und des Spitzenka­di­dat­en der CDU ernst nimmt, ste­ht uns bei einem Wahlsieg der CDU eine weit­ere Reduzierung von Anrech­nungsstun­den, möglicher­weise auf null, bevor.

Als Ver­band, der zwar vitale Inter­essen der nieder­säch­sis­chen Schüler*innen und ihrer Eltern ver­tritt, als direkt Betrof­fene aber nur rund 1300 Beratungslehrer*innen repräsen­tiert, haben wir einen gerin­gen direk­ten Ein­fluss auf die Poli­tik. Auch finanziell und per­son­ell – alle Ver­band­sak­tiv­en arbeit­en ehre­namtlich in ihrer knap­pen Freizeit – sind unsere Möglichkeit­en ziem­lich begren­zt. Was also kön­nen wir tun?

Zwei Maßnahmen sind auf dem Weg:

  1. Wir werde ver­suchen, in einem per­sön­lichen Tre­f­fen dem Lan­desel­tern­rat am Mittwoch, 20.9.2017 zu verdeut­lichen, dass eine Unter­richtsver­sorgung von 100% keineswegs im Inter­esse der Schüler*innen und Eltern liegt, wenn dafür auf zen­trale andere schulis­che Gelin­gens­be­din­gun­gen verzichtet wer­den muss. Welchen Sinn hat es, mehr Unter­richt anzu­bi­eten, den nachgewiesen­er­maßen immer weniger Kinder und Jugendliche ohne inten­sive und kom­pe­tente Unter­stützung, wie wir sie leis­ten, über­haupt nutzen kön­nen – und gle­ichzeit­ig diese Unter­stützung zu streichen?
  2. Wir schick­en den zur Wahl ste­hen­den Parteien einen „Wahl­prüf­stein“ (hier nachzule­sen) und veröf­fentlichen die einge­hen­den Antworten.

Beson­ders wichtig ist aber eine inten­sive Aufk­lärungs- und Lob­b­yarbeit durch uns alle. Wir bit­ten alle Mit­glieder und son­stige Unterstützer*innen, jeden Kon­takt zu Zeitun­gen, Eltern, Politiker*innen, Schulleitun­gen, Schülervertre­tun­gen und anderen geeigneten Adres­sat­en ganz inten­siv zu nutzen, um die Unverzicht­barkeit unser­er Arbeit im all­ge­meinen Bewusst­sein zu ver­ankern und Wider­stand gegen ihre Beschädi­gung zu mobil­isieren. Die Gefahr, dass wir die Beratungstätigkeit im näch­sten Schul­jahr weit­ge­hend oder ganz ein­stellen müssen, ist sehr real.

Als Argumentationshilfen könnten nützlich sein:

 

Jörg Lage­mann

Vor­sitzen­der